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Gehe zu: "Vom Glück nur ein Schatten"/ZDF/teamWorx Television & Film GmbH |
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>> "Vom Glück nur ein Schatten" ZDF-Auftragsproduktion / teamWorx Television & Film GmbH // Funkhaus Berlin / 18.11.2009 In diesem Jahr wird das ZDF den Zweiteiler "Vom Glück nur ein Schatten" ausstrahlen. Bei einer Presseaufführung im ehemaligen Funkhaus Berlin wurden erste Szenen des Films gezeigt. Mit Maria Furtwängler als Ursula Heye ist eine gute Besetzung gelungen. Die Lebensgeschichte der Ursula Heye in der Zeit vor dem Beginn des 2. Weltkrieges und der nationalsozialistischen Diktatur spannt den Bogen in die Zeit der sowjetischen Besatzung und die Flucht mit ihren Kindern in die junge Bundesrepublik. Ein bewegendes Frauenschicksal im Kontext der dramatischen Verhältnisse der Zeit. Ein Sendetermin steht noch nicht fest. Statement der Produzenten (Quelle: ZDF/Presseinformation) ""Vom Glück nur ein Schatten" ist nicht nur die bewegende Liebes- und Familiengeschichte einer ungewöhnlichen und eigenwilligen Frau, deren Leben und Träume vom Krieg zerstört werden, sondern auch das Portrait Deutschlands in den zentralen Epochen des zwanzigsten Jahrhunderts. Dabei war die Idee, einen persönlichen Film über die prägende Stunde Null und die tragenden Erfahrungen gerade der Frauen im wiedererstehenden Deutschland zu realisieren, schon länger in unseren Köpfen. Mit den Lebenserinnerungen von Uwe-Karsten Heye fanden wir dann die passende Vorlage, von der aus wir gemeinsam mit den Redakteuren des ZDF, Heike Hempel und Alexander Bickel, diesen Film entwickeln konnten." Nico Hofmann Auszug des Pressegespräches: siehe Video rechts |
Video: Martin Sachse 02.2010 |
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>> Gedanken zu einem Film, der auch nach
Jahren
Film auf VOX, 21.10.06 // Von Martin Sachse Der Inhalt des Films ist wohl jedem vertraut. Oskar Schindler, ein wohl nicht "von Hause aus guter Mensch" durchläuft eine Wandlung. Als Geschäftemacher produziert er im NS-Regime in seinen Fabriken mit jüdischen Arbeitern/innen, gewiss primär auf seinen Vorteil bedacht. Steven Spielberg zeigt in eindrucksvollen S/W-Bildern das Geschehen im Kontext der Vernichtung jüdischer Menschen. Die Geschichte überzeugt. Oskar Schindler rettet "seine Juden" durch geschicktes Taktieren mit der Macht - ein Balanceakt mit Erfolg. 1200 Menschen können vor der Vernichtung gerettet werden. Und es überzeugt, wenn sich Schindler zum Schluss vorhält, dass er mit dem Geld, das ihm fehlte, noch einige Menschen hätte retten können. Eine große Geschichte in einem packenden Film. Gern wird die Geschichte, die in Spielbergs Film dokumentiert wird, von denen angeführt, die sich heute so deutlich von allen faschistoiden Tendenzen der Gesellschaft distanzieren. Die Gut- und Bessergesellschaft der "Aufgeklärten", die sich von neuerlichen Tendenzen nationaler Prägung distanzieren. Aber wie leicht ist es, verbal und konform das gebetmühlenartig zu repetieren, was "erwartet" wird. Und welche Herausforderung ist es, wirklich etwas gegen faschistoide Tendenzen der Gesellschft zu unternehmen, die kein Rand-, sondern ein immanentes Problem darstellen. Wie kann es sonst sein, dass mir ehemalige Opfer an der Gedenkstätte in der Ebertstr. in Berlin davon berichten, dass sie als Nazis beschimpft werden. Wie denn das?! Menschen, die ihr Leben für freiheitliche Werte riskiert haben und für demokratisches Verhalten Beispiel gebend sind. Solange Opfer der DDR-Diktatur von der Poltik im Stich gelassen werden, Täter mit hohen Renten belohnt und mit Gesetzesänderungen eine Verfolgung der Straftaten und die öffentliche Benennung der Täter unmöglich gemacht wird, hat die Gesellschaft keinen Anspruch auf Glaubwürdigkeit, auch nicht all jene, die sich im Verhältnis zu ersten deutschen Diktatur klar positionieren und bei der 2. Diktatur nicht nur einknicken, sondern die Opfer noch höhnen und ihnen die Wiedergutmachung verweigern. Die dem Bundestag derzeit vorliegende Änderung des Stasi-Unterlagengesetzes würde die Aufarbeitung der 2. deutschen Diktatur noch vehementer verhindern und den Opfern das Recht nehmen, ihre Täter öffentlich zu benennen und deren Taten zu verurteilen.Im Gegenteil, die Opfer hätten Klagen von ihren einstigen und jetzigen Verfolgern zu fürchten, die sich kostspielige Verfahren mit steuerfinanzierten Renten und guten Positionen in der Wirtschaft und anderswo leisten können, die Opfer unterhalb der Armutsgrenze lebend könnten dies eben nicht! Wo sind also die "Schindlers" der Jetzt-und-Hier-Zeit, die wenigsten kurz vor dem Ende demokratischer Spielregeln Courage zeigen und den Opfern zur Seite stehen?!
Martin Sachse
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Martin Sachse
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ARD-Presseerklärung zum Film "Wut" Mein Schreiben an die ARD: ihre Erklärung scheint wenig glaubhaft. Sie erinnert zu deutlich an die Sendezeiten-Verschiebung des Fernsehens der DDR im Falle unbeliebter Filme wie "Geschlossene Gesellschaft". Das ARD-Niveau zeigt auch hier den kläglichen Zustand einer rudimentären Demokratie.
MfG Martin Sachse
Von: ARD-Pressedienst@ard.de Datum: 26. September 2006 14:34:50 MESZ An: ARD-Pressedienst@slnweb02.swr.de Betreff: Erklärung des ARD-Vorsitzenden zur Sendezeitverschiebung des Filmes "Wut" Antwort an: Newsletter ARD-Presseservice <pressestelle@ard.de>
Zur Sendezeitverschiebung der WDR-Produktion "Wut" im Ersten Deutschen Fernsehen erklärt der ARD-Vorsitzende Dr. Thomas Gruber: "Die ARD ist gebunden an den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag sowie an weitere ARD-weit gültige Richtlinien und Kriterien zum Jugendschutz. Das und nur das ist der Grund, weshalb die vom WDR eingebrachte Produktion 'Wut' nicht vor 22.00 Uhr im Ersten gezeigt werden kann. Müßig ist es, der ARD fragwürdige Motive für diese Entscheidung zu unterstellen. Die Einhaltung des Jugendschutzes ist kein Zeichen für mangelnde Courage, sondern die selbstverständliche Pflicht eines jeden ARD-Intendanten. Im Übrigen hat dem geänderten Programmablauf am Freitag nach Feststellung von Programmdirektor Dr. Günter Struve kein Intendant der ARD-Landesrundfunkanstalten widersprochen." Zur Chronologie: Bei einer Sitzung der ARD-Jugendschutzbeauftragten
Ende August waren alle Anwesenden übereinstimmend der Ansicht,
dass der Film nach FSK-Gesichtspunkten nicht für eine Ausstrahlung
um 20.15 Uhr geeignet ist. Dies wurde dem WDR als einbringendem Sender
schon damals mitgeteilt. Nachdem die einbringende Anstalt trotz der
Bedenken der Jugendschutzbeauftragten und gegen den Rat
von Juristen an dem ursprünglichen Ausstrahlungstermin festgehalten
hatte, mussten sich in dervergangenen Woche die Intendantin und die
Intendanten mit dem Fall beschäftigen. Ergebnis: Der Einschätzung
der Jugendschutzbeauftragten ist Folge zu leisten. Der Film kann frühestens
um 22.00 Uhr im ARD-Gemeinschaftsprogramm gesendet werden. Neuer Sendetermin für "Wut": Freitag, 29. September 2006, 22.00 Uhr.
Rückfragen an: ARD-Pressestelle (BR) 80300 München Tel: 089 / 5900 2176 E-Mail: pressestelle@ard.de
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>> Der Versuch, das
Unbegreifliche begreifbar zu machen.
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Aktuelles im Kontext: Streit um die Aufstellung von Dokumententafeln zum 17. Juni 1953 Wolfgang Holzapfel, der Vorsitzende der "Vereinigung 17. Juni 1953" befand sich 2005 wegen der Entfernung der Dokumententafeln am Ministerium der Finanzen in Berlin im Hungerstreik (nachfolgendes Foto).
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"DAS LEBEN DER ANDEREN" - "MEIN EIGENES LEBEN" Filmkritik eines Zeitzeugen // Von R. Berger (Name geändert)
Der Film hat das Zeug Dikussionen auszulösen - die gewiss kontrovers sein werden. Denn das Thema ist anspruchsvoll. Diesem Anspruch wird der Film gerecht. Nach "Sonnenallee" und "...Lenin", welche gerade Verfolgte der ehemaligen DDR-Diktatur als Verhöhnung ihrer eigenen Geschichte sahen, folgt nun ein Film, bei dem einem "das Lachen im Halse stecken bleibt". Nah am Geschehenen wird der Überwachungsstaat DDR und seine zerstörerische Dynamik im Film auf packende Weise erzählt. Die Geschichte könnte sich so zugetragen haben, hat sie doch viele Analogien zu Schicksalen Verfolgter Intellektueller und Künstler. Der Ausgang - die Wandlung eines MfS-Offiziers mag der Realität widersprechen - sind doch Wandlungen dieser Kader des Systems eher nicht dokumentiert. Gerade das wird Streit provozieren. Nun ist es der künstlerischen Freiheit geschuldet, diese Entwicklung der Figur so darzustellen - und es war vielleicht gerade die Hoffnung vieler Künstler in der DDR, das DDR-System zu demokratisieren und zu humanisieren. Der Titel des Films könnte auch lauten: "MEIN EIGENES LEBEN". Der bittere Unterschied zum Gezeigten ist der Ausgang, der mit der Zestörung meiner Person und meines Berufsbildes endete. Eine "Bekehrung" von MfS-Offizieren wie im Film gab es nicht. Nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann und meinem Bekenntnis zur politischen Haltung Biermanns hatte ich alsbald beim Fernsehen der DDR unendliche Schikanen zu erleiden, die mit einem in meinen "Akten" dokumentierten Berufsverbot endete. Es folgte ein weiteres Berufsverbot beim DEFA Dokumentarfilmstudio. Trotz meiner eigenen Geschichte - die nachgerade einen Bruch zum Film aufzeigt - hat mich der Film nicht nur sehr berührt. Ich sehe ihn als einen wichtigen Beitrag den politikmüden Menschen in unserem Land die jüngste deutsche Diktatur näher zu bringen. Und es ist ein excellenter Film, überzeugend gespielt von Martina Gedeck, Ulrich Mühe, Sebastian Koch u.a. Zeitgleich zum Filmstart hat ein Ort des Films, das Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschonhausen für Schlagzeilen gesorgt. Ehemalige Stasi-Offiziere nutzten eine Veranstaltung um Verfolgte der DDR zu verhöhnen und zu beleidigen. Ein Versuch, ihre Deutungshoheit der Geschichte zu manifestieren. Thema war die geplante Aufstellung von Dokumententafeln im "Außenbereich" des Gefängnisses, denn dieses lag gut versteckt in einer nach außen getarnten Neubausiedlung von Hohenschönhausen. Der Eklat hatte zu Rücktrittsforderungen des Kultursenators Flierl (PDS) geführt, der sich nicht deutlich von den Provokationen distanzierte. Nächste Woche lädt der Präsident des Berliner Abgeordenetenhauses Walter Momper zu einer Lesung zum Thema ein - ein guter Schritt! Leicht ist zu erkennen, das es hier nicht nur um einen Film geht. Den Schöpfern muss unabhängig von anspruchsvollem Kino auch der Dank gelten, ernsthafte Diskussionen zum Thema initiiert zu haben. Sich dem Thema genähert zu haben muss nicht nur als Gewinn gesehen werden, sondern als Forderung und auch Verpflichtung an die Filmkunst. Wenn, wie geschrieben, die Debatten wegen der Wandlung dieses Stasi-Offiziers heftig ausfallen werden, so muss das ausgehalten werden. Die Hoffnung der Opfer der DDR-Diktatur kann durch die Debatten nur wachsen, weil ihre Belange und Interessen dadurch in der Öffentlichkeit und von der Politik ernster wahrgenommen werden.
Anfragen
und Meinungen zum Thema an: bild//text//medien |
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