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Aktuelle Seite: Gesellschaft/Zwangspsychiatrie in der DDR (2) |
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Fotografie-Projekt zum DDR-Unrecht | |
>> Auzüge aus Rundbriefen // Mai 2010 der Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie Du mit diesem Verschwörungszeug... In den Rundbriefen der GEP vom Mai 2010 findet sich ein interessantes Gleichnis. Abgebildet sind eine Schafherde, dahinter ein Schäfer und davor ein Hund. Ein Schaf steht links, abseits der Schafsherde: "Ich sag´ euch, der Mann und der Hund arbeiten eindeutig zusammen." Daraufhin ist aus der Mitte der Schafe zu venehmen: "Um Gottes willen, du immer mit dem Verschwörungszeug". Das beschreibt sehr treffend den Umgang mit Themen wie der Zwangspsychiatrisierung in der DDR hierzulande. Und es ist nicht nur mangelnde Phantasie, sich die Grausamkeiten der DDR-Diktatur vorstellen zu können, wenn sie nicht selbst erlebt wurden - sondern auch Kalkül der politisch Verantwortlichen. Das zeigt sich auch bei der Bewertung von Traumatisierungen Geschädigter der ehemaligen DDR durch Gutachter und Behörden in Verfahren zur Beschädigtenversorgung. Während sich die Täter im "Rundrum-Sorglos-Paket" sonnen und ihnen üppige Renten und Pension gezahlt werden, bleiben Opfer von Psychiatrisierung, Berufsverboten und Zersetzung schlicht auf der Strecke. Gerichte brauchen oft Jahre, um die Ablehnung von Anträgen zu entscheiden. Auch die Opferverbände, wie die VOS (Vereinigung der Opfer des Stalinismus), bilden da keine Ausnahme - hier kümmert man sich vorzugsweise um Haftopfer. Auch die GEP beklagt das in ihrem Rundbrief 5.2010. All das geschieht in schöner Eintracht mit Politikern aller Parteien und Fraktionen. Von Rechtsstaatlichkeit ist man hier auch nach 20 Jahren weit entfernt. |
Weitere Auzüge aus dem Rundrief 5.2010: ...Schon ihrer Anzahl nach (im Verhältnis zur Bevölkerung) kommen diese Mißbrauchsfälle der DDR an die sowjetischen heran (RB 1/09, Fn32)... Es schämen sich, wenn es ums Verleugnen von Psychiatriemißbräuchen geht, auch Ministerien keiner Flegelei. Uns, die wir zum behördlichen Mißfallen so viele Verschleierungen von Psychiatriemißbräuchen schon aufgedeckt haben, soll das Thema wohl nicht unterfüttert werden. Auch die Medien sollen darüber möglichst nicht berichten, auf das nicht mehr Menschen auf den Gedanken kommen, solch feinste "letzte" Machtmittel der politischen Klasse zu hinterfragen und noch Entschädigungsansprüche anzumelden... Selbst Opfervereine beteiligen sich ja am Vertuschen. In der Berichterstatung der UOKG Ende Oktober 2009 in Berlin unterschlug das Vereinsorgan STACHELDRAHT 8/2009 den Protest einfach, der dort gegen die den systematischen Mißbrauch des Fachs in der DDR vertuschende Psychiaterin Ebbinghaus laut erhoben worden war (RB 2/09,2.1)... Was wir nach der Vereinsgründung 1977 unter von Bayers Aegide als DVpMP und ab 1999 dann als GEP neben besagten Themen vor allem zum Psychiatriemißbrauch in der DDR vorbrachten, kam so bei der Ärzteschaft, ja der gesamten politischen Klasse nicht mehr an. Selbst Opferverbände, die doch den Opfern dienen sollten, wollten vom Psychiatriemißbrauch in der DDR und seinen Opfern nichts mehr wissen. Primär folgen sie halt ihren Geldgebern, das heißt der Regierung... Was - wie das Gauck-Behörden-Buch der Sonja Süß - unter Aufdeckung von Psychiatriemißbräuchen lief, war geschickte Abdeckung. Ob in ihm auch nur einer der genannten 21 Thüringer Fälle (2.1) vorkommt, wer kann es überprüfen? In der Behörde, die der Dame allein Zugang zu den "Psycho-Akten" gab, wirken an erster Stelle Zuträger der Diktatur (2.3). Ein Landesbeauftragter mußte ob seiner Stasi-Verstrickung Anfang April erst zurücktreten. Ehemalige Stasitäter sitzen in unseren Parlamenten. "Von oben" abhängige Opfervereine und -verbände hatten über 20 Jahre an Psychiatriemißbräuchen kein Interesse oder durften keines haben. Mit der auch von uns begrüßten Wiederherstellunbg der Einheit unseres Landes war die Integration Europas vebunden, mit ihr offensichtlich auch ein großes Stück Integration des Kommunismus unter Glättung seiner Verbrechen... Ganz gehen die Versuche der "staatsnahen Klasse" nicht auf, weiland staatlich veranlaßte Leiden zu leugnen, abzuwimmeln und ein unbeflecktes Bild insbesondere der DDR- und anderer Staatspsychiatrie zu präsentieren. Zweifel an der derzeitigen Staatsführung haben sie damit auch nicht zerstreut. |
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>> Auzüge aus Rundbriefen der Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie
Stasi-Richtlinie 1/76: Zu den "bewährten Formen der Zersetzung" gehörten laut Stasi-Richtlinie 1/76: systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes...auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben; systematische Organisierung beruflicher und gesellschaftlicher Mißerfolge zur Untergrabung des Selbstvertrauens ...; zielstebige Untergrabung von Überzeugungen im Zusammenhang mit bestimmten Idealen, Vorbildern.. Erzeugung von Mißtrauen und gegenseitigen Verdächtigungen von Gruppen... Beschäftigung von Gruppen ... mit ihren internen Problemen... gezielte Verbreitung von Gerüchten.
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"Toxdat" Auszüge aus einem
Lehrgangsskript des MfS Anwendung potentieller psychoaktiver Wirkstoffe zur Beeinflussung des psychischen Verhaltens von Personen - problemorientierte Darstellung in Schwerpunkten. |
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Einsatz und Anwendungsgebiete
Straftaten unter dem Einfluss psychoaktiver Wirkstoffe (...) Straftaten und/oder Verhör im Entzugssyndrom Aussagebeeinflussung mit/ohne Manipulation Brechung des Willens ("Stuporbrecher") Lösung der Tiefenpsyche (Wahrheitsdroge", "Narkoanalyse") Erzeugung von Rededrang ("Schwatzpille") Ruhigstellung mit/ohne Manipulation ("chem./pharmakol. Folter") Gefangenennahme und Inhaftierung ("Kidnapping") Öffentlichkeitsvorstellung und Medienvorbereitung Prozessvorbereitung und -durchführung Dauermedikation zur Erzeugung eines schwachen narkoleptisch-katatonen Syndroms mit zentraler Sedierung Wirkstoffspektrum (..) Und angesichts allein von solcher Ungeheuerlichkeit, die auch nur eine Facette psychiatrischen Missbrauchs zu politischen Zwecken beleuchtet, haben unsere staatlichen Instanzen, Bundes- wie Landesministerien und ihre abhängigen Behörden, den Mut, den systematisch-politischen Psychiatrie-Missbrauch der DDR in Abrede zu stellen. Rundbrief 1-2005
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Entschädigungen... ... Da aber, wo die Opfer im Rahmen des gesetzlich vorgesehenen Entschädigungsansprüche erheben wollen, beim Staat also als Bittsteller auftreten, da werden Sie ignoriert oder abgewimmelt. Verächtlich abgewiesen wird erst recht, wer den Verdacht äußert, dies läge daran, dass an den Versorgungsämtern als Gutachter oft ehemaligeStasi-/SED-Täter sitzen, im übrigen solche, die nie begriffen haben, was Stasi-Verfolgung an seelischen Leiden verursachte...Überall hört man die Klagen, dass die SED-Opfer trotz guter gesetzlicher Bestimmungen vom Staat nicht anerkannt werden... Auch daraus können die Opfer wenig Hoffnung schöpfen... Den von den Versorgungsämtern Abgeschmetterten, erneut Verhöhnten wird hier zur weiteren Verfolgung ihrer gesetzlichen Ansprüche geraten, 'unbedingt einen Rechtsanwalt einzuschalten' - den sich nur kaum einer von ihnen leisten kann.
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Wenn Stasi-Opfer klagen... "Erst sind wir verfolgt worden und jetzt sollen wir auch noch für verrückt erklärt werden", nimmt das der "ausgebildete
Psychotherapeut" als weiteres Verdachtsmoment ihrer
Gestörtheit. Dabei drängt sich bei solchen
Darlegungen fast die Frage auf: Dient der ganze Berufszweig dazu, die
allgemeinen und besonders die psychischen Realitäten der
Menschen auf den Kopf zu stellen?... |
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Fotografieprojekt zum Thema Psychiatrie in der DDR Im Früjahr 2007 verstarb ein Fotograf und Journalist auf ungeklärte Weise. Er hatte zur DDR-Vergangenheit und der Stasi-Belastung von Abgeordneten eines Stadtparlamentes recherchiert. In diesem Zusammenhang führte eine Recherche auf einen operativen Vorgang, OV Neuro II, der diesem Projekt als Grundlage einer fiktiven Bildmontage diente. Die Fine Art Prints sind all den vergessenen Opfern des DDR-Unrechts gewidmet, die von jeglicher Anerkennung und staatlichen Leistungen ausgeschlossen wurden, den Opfern von Zwangspsychiatrie in der DDR, Zersetzungsmaßnahmen, Opfern von Berufsverboten und verweigerter Ausbildungsmöglichkeiten. Eine Aufklärung in der Sache erfolgte unzureichend. Auch die Verbände haben die Betroffenen in ihrer Arbeit nicht angemessen gewürdigt, so das hier eine deutliche Benachteiligung gerade dieser oft schwer traumatisierten Menschen festzustellen bleibt.
Das Projekt ist diesen Menschen gewidmet. Das Projekt wurde mit der Fachkamera im Format 4x5" auf Planfilm (S/W Neg.) fotografiert.
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Vorschau des Fine Art Prints OV "Neuro II" Alle Rechte liegen beim Bildautor. |